In einem spannenden Krimi musste sich die Damen des Volleyball Clubs Offenburg um Trainerin Tanja Scheuer gegen den aktuellen Tabellenzweiten proWIN Volleys TV Holz am Samstag Abend mit 2:3 (19:25; 28:26; 26:28; 25:22; 6:15) geschlagen geben. „Das ist unser Haus“, war die Ansage Scheuers vor dem Spiel. Denn viele Fans hatten den Weg in die Nord-West-Halle gefunden, um den Mädels beim Abstiegskampf zur Seite zu stehen. In der Startaufstellung standen folgende Spielerinnen: Anastasia Baimler im Zuspiel, Hannah Haas auf der Diagonalposition, Louisa Seib und Mariella Bouagaa im Außenangriff, Lia Bondar und Judith Hasenfratz im Mittelblock sowie Lana Beker auf der Liberoposition. „Wir haben heute eine bärenstarke Bank und das Spiel ist erst vorbei, wenn der Gegner abpfeifft“, wollte Scheuer ihre Mädels um jeden Ball kämpfen sehen. Denn neben Lara König hatte Scheuer auch Richarda Roth akquirieren können, um das Team mit ihrer Erfahrung zu unterstützen. Der erste Satz war bis zum Stand von 15:15 ausgeglichen, ehe die Offenburger etwas Probleme in der Annahme bekamen und dem Gegner den ersten Satz somit etwas „geschenkt“ haben. Taktik geht voll auf „Wir haben den Gegner im Video analysiert und die Schwachstellen gut ausgespielt, leider haben wir uns im dritten Satz nicht belohnt – wer weiss, wie das Spiel dann ausgeht“, sieht Scheuer einen sehr starken VCO gegen einen wirklich guten Gegner. „Über einige Strecken des Spiels waren wir besser und ich bin glücklich, dass wir uns mit einem Punkt belohnt haben – auch, wenn etwas mehr drin gewesen wäre.“ Angeführt wurde die Mannschaft von einer enorm gut aufgelegten Bouagaa, die ihr Team im Aufschlag und auch Angriff immer wieder nach vorne peitschte. Der zweite Satz war ein Schlagabtausch, der dann verdient nach Verlängerung an den VCO ging. Amerikanisches Trio bei den Saarländern sehr stark Besonders das amerikanische Trio mit der Zuspielerin und den beiden Mittelblockerinnen machten den VCO-Damen das Leben immer wieder schwer. „Wir wussten, dass wir gut aufschlagen müssen, dass die Zuspielerin ihre beiden Mittelangreiferinnen nicht in Szene setzen kann“, konnte Roth von außen gut beobachten, dass der Gegner bei druckvollen Aufschlägen große Probleme bekam. „Leider haben wir uns im dritten Satz nicht belohnt.“ Ragean Tjepkema wurde erst im Januar 2023 verpflichtet und ist eine echte Waffe. „Da mussten wir manchmal einfach den Hut ziehen, das war schon eine andere Abschlaghöhe“, sah sich Lara König der großgewachsenen Amerikanerin oft gegenüber. „Manchmal habe ich im Angriff einfach nur Hände gesehen.“ 3 Satzbälle vergab die Mannschaft um Scheuer im dritten Durchgang und somit auch die erste Chance auf einen so wichtigen Punkt beim Blick auf die Tabelle. Der Tiebreak bringt die Entscheidung „Heute belohnen wir uns – anders als in Konstanz“, konnten Scheuer und ihr Trainerteam nach einer kurzen Schwächephase zum Start des vierten Satzes einen wahnsinnigen Kampfgeist ihres Teams bestaunen. Selbst, als es zum Satzende eng wurde, ließ das Team um Bouagaa nicht locker und kämpfte sich in den verdienten Tiebreak. „Da haben die Zuschauer auch auf der Tribüne nochmal ordentlich Gas gegeben. Da möchte ich mich im Namen des Teams bedanken – das war großartig“, war Bouagaa nach dem Spiel natürlich glücklich über den Punktgewinn, wobei auch etwas Traurigkeit ob der liegengelassenen Chance mitschwang. Denn im 5. Satz ging den Offenburger Damen dann die Luft aus. Nach einer 2:0 Führung mussten die Zuschauer mit ansehen, wie die Holzerinnen Punkt für Punkt wegzogen. Auch die Auszeiten beim 3:6 und 4:10, die Scheuer nahm, konnten die Niederlage nicht verhinden. „Ich habe kein Problem damit, wenn wir das Spiel verlieren, wenn wir bis zum letzten Punkt kämpfen und nicht aufgeben“, wollte sie ihr Team nochmal nach vorne pushen, was am Ende jedoch nicht gelang und man den Durchgang und somit den Sieg an die Saarländerinnen abgeben musste. Auf Offenburger Seite wurde vollkommen verdient Mariella Bouagaa und auf Holzer Seite die Mittelblockerin Ragean Tjepkema zur wertvollsten Spielerin des Spiels gewählt. Gegen den Bundesstützpunkt soll der Dreier her Bereits am Sonntag hat der VCO die nächste Chance, um 18 Uhr gegen die jungen Talente des Bundesstützpunkts, einen Dreier in heimischer Halle zu belassen. Es spielten: Ekaterina Baimler, Veronika Bauder, Judith Hasenfratz, Hannah Haas, Mariella Bouagaa, Annika Vix, Anastasia Baimler, Lana Beker, Lia Bondar, Lara König, Amelie Heller, Richarda Roth, Franziska Fried, Louisa Seib.