Am Samstagnachmittag gab es zur etwas ungewohnten Anpfiffzeit um 15 Uhr den nächsten Sieg für den VC Offenburg. Die Damen um Trainer Joschka Wawra siegten mit 3:1 (25:19; 25:21; 25:27; 25:19) gegen die FT Freiburg.
Derbytime in Offenburg
Es war eines der Spiele, in der man die Spannung in der Luft förmlich spüren konnte. Eines der besonderen Spiele, Derbyzeit. Jede Mannschaft will das Spiel vermutlich noch etwas mehr als andere Spiele gewinnen. Da reicht manchmal nur eine Handlung oder Aussage des Gegners, um die gesunde Aggressivität hoch zu fahren.
Wawra schickte im Zuspiel Richarda Roth mit Annika Vix auf das Feld. Mariella Bouagaa und Louisa Seib übernahmen die Verantwortung im Außenangriff. Lara Meier und Isabella Schreier begannen im Mittelblock. Dazu gesellte sich Libera Lana Beker. „Wir haben uns wieder die Zeit gegeben, ins Spiel reinzukommen“, sieht Wawra den Schlüssel für den guten Anfang. „Das hat bereits gegen Ludwigsburg gut geklappt.“ Und so sahen die ca. 200 Zuschauer im ersten Satz ein Herantasten beider Mannschaften. Bis zum Stand von 10:10 war es ein ausgeglichenes Spiel, ehe der VCO wegzog. Hier beeindruckten vor allem Bouagaa und Seib mit harten sowie cleveren Angriffen und ebneten den Weg für den Satzgewinn zum 25:19.
Durchgang 2 unnötig spannend gemacht
In Durchgang zwei hatten die Offenburgerinnen von Anfang an die Nase vorne. Der VCO erspielte sich Punkt für Punkt einen soliden Vorsprung, der die Mannschaft aber auch etwas nachlässig werden ließ. „Da haben wir Freiburg unnötig ran kommen lassen und es wieder spannend gemacht“, resümierte Wawra den eher unnötig knappen zweiten Satz. Am Ende war es ein Ass von Bouagaa, das den Satzgewinn und somit das 2:0 besiegelte.
Verlängerung nach 2 Matchbällen
„Durch die vielen langen Ballwechsel, die wir fast alle verloren haben, hat man gemerkt, dass wir athletisch abgebaut haben“, resümierte Roth den knappen Satzverlust. „Wenn Du anfangen musst, Dich mit Deinem Körper zu beschäftigen, schleichen sich einfach Fehler ein.“ So ärgerte sich Roth besonders über ihren verunglückten Pass auf Bouagaa beim 24:23. Doch auch in diesem Durchgang sahen die Zuschauer, die im Mittelteil des Satzes unglaublich aufs Gas drückte und sich so einen eigentlich uneinholbaren Vorsprung von teilweise 5-6 Punkten erspielten. „Wir werden uns im Nachgang anschauen, warum wir das gegen Freiburg nicht wie gegen Ludwigsburg solide zu Ende gespielt haben“, sah Wawra dann aber auch stärker werdende Freiburgerinnen. „Klar, sie hatten dann nichts mehr zu verlieren und haben jeden Punkt gefeiert, als wäre es der Matchball.“
Bouagaa keine Lust auf Tiebreak
„Mariella hat richtig Gas gegeben, sie wollte einfach keinen Tiebreak“, schmunzelte Roth. So war es auch nicht verwunderlich, dass viele Pässe die Außenangreiferin suchten. „Zudem hatte sie dann auch noch eine Aufschlagserie. Da waren wir alle sehr dankbar“, resümiert Roth das doch sehr kräftezehrende Spiel. „Zumal haben wir auch noch fast alle langen Ballwechsel verloren.“ Am Ende war es ein sehr verdienter 3:1 Erfolg gegen immer stärker werdende Freiburgerinnen. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat das heute sehr gut gemacht. Es war vor allem auch auf mentaler Ebene ein echt anstrengendes Spiel“, wusste Wawra, dass vor allem auch die äußeren Umstände besonders waren. Die Abwesenheit von Hannah Haas, die krankheitsbedingt passen musste, hatte das Team gemerkt, konnte es aber Gott sei Dank kompensieren. Vollkommen zu recht wurde Beker zur wertvollsten Spielerin gewählt, die sowohl in der Annahme als auch Abwehr ein sehr gutes Spiel machte und die Mannschaft exzellent führte.
Nun ist der VCO 2x auswärts gefordert. Zuerst geht es nach Backnang, ehe es eine Woche später zum absoluten Spitzenspiel nach Ettlingen geht.
Für den VCO spielten:
Ekaterina Baimler, Lara Meier, Mariella Bouagaa, Isabella Schreier, Annika Vix, Anastasia Baimler, Lana Beker, Lia Bondar, Franziska Fried, Louisa Seib, Richarda Roth